Über mich - und meine Hunde
Seit Mai 2001 arbeite ich in Bonn-Röttgen als freiberufliche Hundeausbilderin.
Aber auch schon vorher habe ich viel Zeit mit der Erziehung von Hunden verbracht.
Mit 14 Jahren habe ich unseren ersten Hund, Rexo, einen Deutschen Schäferhund, zum Familien- und
Schutzhund ausgebildet. Ich lernte die traditionelle Art der Hundausbildung in einem
Schäferhundverein, und stellte sie schon damals teilweise in Frage, denn ich fand, dass hier mit zu
viel Druck und zu wenig Freude ausgebildet wurde. Deshalb suchten andere Hundehalter und ich
freundlichere Wege der Ausbildung. Ich
lernte E. Trumler kennen, den „Gründer der Haushund-Verhaltensforschung“ und später E. Zimen. Seit
dieser Zeit hat sich eine Menge verändert in der Hundeausbildung, vom „Drill“ ging und geht der Weg
immer mehr in Richtung freundschaftliches Verhältnis. Doch es heißt aufpassen. Mit antiautoritärer
Erziehung kommen wir bei unseren Hunden nicht weiter. Hunde brauchen und wollen klar gezeigte
Rahmenbedingungen. Und diese müssen ruhig und dem Hund verständlich konsequent gezeigt werden.
Mein guter Freund Sam, Collie-Wolf/Schäferhund-Mix, zeigte mir die Grenzen der Hundeausbildung, wie
ich sie bis dahin kannte. Es war sehr schnell klar, dass entweder ein unzumutbarer Angstbeißer aus
ihm würde
oder ich ziemlich intensiv umdenken mußte. Durch ihn lernte ich neue Wege kennen, um aus einem Hund
einen verlässlichen Freund zu machen. Wolfsforscher Zimen half mir, meinen nicht einfachen
Mischlingsrüden zu verstehen und anzuleiten. Damals studierte ich Agrarwissenschaften, mit
Schwerpunkt Tierhaltung, und bekam so auch den wissenschaftlichen Hintergrund zum Verhalten von
Tieren. Ein Fachgebiet, welches mich bis heute brennend interessiert, und in dem ich ständig neue
Erkenntnisse und Erfahrungen sammele.
Meine
Freundin Sina, Border Collie-Mischling, stellte mich wiederum vor neue Aufgaben. Die fast
tagesfüllende Aufgabe, Ansprüche zu erfüllen, die einem ein Hütehund-Mix so stellt, ist schon
enorm. Die Hütehunde sind groß in Mode gekommen, und nur den wenigsten Besitzern ist klar, was sie
sich da ins Haus holen. Durch Sina bin ich auf das breit gefächerte Angebot gekommen, welches die
Hundeerziehung heute bietet. So lernte ich mit meinem Hund Schafe hüten, Agility, Obedience,
Servicehund, Therapiehund, Spürhund, Reitbegleithund – kurz, Sina musste durch alle
Weiterbildungsmaßnahmen mit durch, auf die ich mit einem weniger anspruchsvollen Hund
wahrscheinlich gar nicht gekommen wäre. Sie lehrte mich, dass klares und bestimmtes Auftreten viel
größere Erfolge zeigt als ein launenhaftes Aufbrausen.
Ihre Tochter Mascha, meine Kleine, zeigte wiederum andere Facetten des Hundseins. Durchaus zickig,
aber nicht bösartig, eher zurückhaltend bis ängstlich, stellte auch sie mich immer wieder in Frage
und forderte intensive Kopfarbeit für sich und mich. Und auch
sie hatte noch eine Menge an „Workaholic“ in sich, dem gerecht zu werden nicht immer leicht war.
Mascha liebte es zu arbeiten! Sie war stets bemüht, das Beste zu geben, ließ sich schnell entmutigen
und wurde dann launisch. Bei ihr das richtige Maß zu finden, war jedes Mal eine neue und nicht ganz
einfache Herausforderung.
Seit dem Spätsommer 2018 begleitet mich Wunja. Auch sie ist ein Border Collie/Schäferhund-Mischling.
Wunja brachte mich wieder zurück zu den Anfängen. Wenn zwei gut erzogene Hunde die letzten 20 Jahre
Dein Leben geteilt haben, liegt die Messlatte natürlich sehr hoch. Sich hier wieder auf die neuen
individuellen "Macken" des jungen Hundes einzustellen, war durchaus ernüchternd und lehrreich. Doch
auch aus der kleinen Welpin ist mittlerweile eine verlässliche Freundin geworden, die mir zeigte, dass
alles seine Zeit braucht.
Zwei Jahre Corona haben auch meine Hundeschultätigkeiten stark verändert. Ich musste mir einen neuen Tätigkeitsschwerpunkt suchen und betreibe die Schule nur noch "nebenbei". Dadurch ist das Angebot stark eingeschränkt, doch mein Herz hängt noch immer an den Hunden. Mittlerweile liegt der Fokus auf Einzelunterricht.